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Alkylpolyglycoside in Körperpflegeprodukten

Im letzten Jahrzehnt hat die Entwicklung von Rohstoffen für Körperpflegeprodukte in drei Hauptbereichen Fortschritte gemacht:

(1) Milde und Pflege für die Haut

(2) Hohe Qualitätsstandards durch Minimierung von Nebenprodukten und Spurenverunreinigungen

(3) ökologische Verträglichkeit.

Behördliche Vorschriften und Verbraucherbedürfnisse fördern zunehmend innovative Entwicklungen, die den Grundsätzen der Prozess- und Produktnachhaltigkeit folgen. Ein Aspekt dieses Prinzips ist die Herstellung von Alkylglykosiden aus Pflanzenölen und Kohlenhydraten aus erneuerbaren Quellen. Die Entwicklung kommerzieller Technologien erfordert ein hohes Maß an Kontrolle über Rohstoffe, Reaktionen und Verarbeitungsbedingungen, um die Qualitätsanforderungen an moderne Kosmetikrohstoffe zu erfüllen und diese zu angemessenen Kosten herzustellen. Im Kosmetikbereich ist Alkylglucosid ein neuer Tensidtyp mit herkömmlichen nichtionischen und anionischen Eigenschaften. Bislang sind Reinigungsmittel auf Basis von C8-14-Alkylglykosiden der größte Anteil kommerzieller Produkte, die sich durch ihre haut- und haarpflegenden Eigenschaften auszeichnen. C12-14-Alkylpolyglykosid fungiert in bestimmten Formulierungen und insbesondere in Mikroemulsionen als Emulgator. Außerdem wird die Leistung von C16-18-Alkylpolyglykosid als selbstemulgierende O/W-Basis in Mischung mit Fettalkohol untersucht.

Für Körperreinigungsformulierungen muss ein neues, modernes Tensid eine gute Verträglichkeit mit Haut und Schleimhäuten aufweisen. Dermatologische und toxikologische Tests sind notwendig, um das Risiko eines neuen Tensids zu bewerten und vor allem eine mögliche Stimulation lebender Zellen in der epidermalen Basalschicht zu identifizieren. Dies war in der Vergangenheit die Grundlage für die Angabe der Milde von Tensiden. Gleichzeitig hat sich die Bedeutung von Milde stark gewandelt. Heute wird unter Milde die vollständige Verträglichkeit von Tensiden mit der Physiologie und Funktion der menschlichen Haut verstanden.

Mithilfe verschiedener dermatologischer und biophysikalischer Methoden wurden die physiologischen Auswirkungen von Tensiden auf die Haut untersucht, beginnend an der Hautoberfläche und fortschreitend bis zur tieferen Schicht der Basalzellen durch das Stratum corneum und seine Barrierefunktion. Gleichzeitig werden subjektive Empfindungen, wie beispielsweise das Hautgefühl, durch die Sprache der Berührung und Erfahrung aufgezeichnet.

Alkylpolyglycoside mit C8- bis C16-Alkylketten gehören zu den sehr milden Tensiden für Körperreinigungsmittel. In einer detaillierten Studie wurde die Verträglichkeit von Alkylpolyglycosiden in Abhängigkeit von der reinen Alkylkette und dem Polymerisationsgrad beschrieben. Im modifizierten Duhring-Kammertest zeigt C12-Alkylpolyglycosid ein relatives Maximum im Bereich leichter Reizwerte, während C8-, C10- und C14-, C16-Alkylpolyglycoside geringere Reizwerte erzeugen. Dies entspricht Beobachtungen bei anderen Tensidklassen. Darüber hinaus nimmt die Reizwirkung mit zunehmendem Polymerisationsgrad (von DP= 1,2 auf DP= 1,65) leicht ab.

APG-Produkte mit gemischter Alkylkettenlänge weisen die beste Gesamtverträglichkeit mit einem höheren Anteil an langen Alkylglykosiden (C12-14) auf. Sie wurden durch die Zugabe von sehr milden hyperethoxylierten Alkylethersulfaten, amphoterem Glycin oder amphoterem Acetat und extrem milden Proteinfettsäuren auf Kollagen oder proteolytischen Weizensubstanzen verglichen.

Die dermatologischen Befunde im Arm-Flex-Waschtest zeigen die gleiche Rangfolge wie im modifizierten Duhring-Kammertest, in dem Mischsysteme aus Standard-Alkylethersulfat und Alkylpolyglycosiden bzw. amphoteren Cotensiden untersucht werden. Der Arm-Flex-Waschtest ermöglicht jedoch eine bessere Differenzierung der Effekte. Erythem- und Schuppenbildung lassen sich um 20-30 % reduzieren, wenn etwa 25 % SLES durch Alkylpolyglycoside ersetzt werden, was einer Reduktion von etwa 60 % entspricht. Beim systematischen Aufbau einer Formulierung kann durch die Zugabe von Proteinderivaten oder Amphoteren ein Optimum erreicht werden.


Beitragszeit: 05.11.2020