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Synthese von Alkylpolyglycosidcarbonaten

Alkylpolyglycosidcarbonate wurden durch Umesterung von Alkylmonoglykosiden mit Diethylcarbonat hergestellt (Abbildung 4). Im Interesse einer guten Durchmischung der Reaktanden hat es sich als vorteilhaft erwiesen, das Diethylcarbonat im Überschuss einzusetzen, so dass es sowohl als Umesterungskomponente als auch als Lösungsmittel dient. 2 Mol-% einer 50 %igen Natriumhydroxidlösung werden tropfenweise zu dieser Mischung unter Rühren bei etwa 120 °C gegeben. Nach 3 Stunden unter Rückfluss lässt man die Reaktionsmischung auf 80 °C abkühlen und neutralisiert sie mit 85 %iger Phosphorsäure. Das überschüssige Diethylcarbonat wird im Vakuum abdestilliert. Unter diesen Reaktionsbedingungen wird vorzugsweise eine Hydroxylgruppe verestert. Das Verhältnis des verbleibenden Edukts zu den Produkten beträgt 1:2,5:1 (Monoglycosid:Monocarbonat:Polycarbonat).

Abbildung 4, Synthese von Alkylpolyglycosidcarbonaten

Neben dem Monocarbonat entstehen bei dieser Reaktion auch Produkte mit einem relativ hohen Substitutionsgrad. Der Grad der Carbonatzugabe kann durch geschicktes Management der Reaktion gesteuert werden. Für ein C12 Monoglykosid wird unter den gerade beschriebenen Reaktionsbedingungen eine Verteilung von Mono-, Di- und Tricarbonat von 7:3:1 erhalten (Abbildung 5). Verlängert man die Reaktionszeit auf 7 Stunden und werden in dieser Zeit 2 Mol Ethanol abdestilliert, so entsteht als Hauptprodukt C12 Monoglycosiddicarbonat. Erhöht man die Zeit auf 10 Stunden und destilliert 3 Mol Ethanol ab, erhält man letztlich als Hauptprodukt das Tricarbonat. Der Grad der Carbonatzugabe und damit das hydrophile/lipophile Gleichgewicht der Alkylpolyglycosidverbindung können somit bequem durch Variation der Reaktionszeit und des Destillatvolumens eingestellt werden.

Abbildung 5. Alkylpolyglycosidcarbonate – Grad der Carbonatsubstitution


Zeitpunkt der Veröffentlichung: 22. März 2021