Durch die Polyfunktionalität von Kohlenhydraten werden säurekatalysierte Fischer-Reaktionen so konditioniert, dass eine Oligomermischung entsteht, in der im Durchschnitt mehr als eine Glykierungseinheit an eine Alkohol-Mikrosphäre gebunden ist. Die durchschnittliche Anzahl der an eine Alkoholgruppe gebundenen Glykoseeinheiten wird als (durchschnittlicher) Polymerisationsgrad (DPI) beschrieben. Abbildung 2 zeigt die Verteilung für ein Alkylpolyglykosid mit DP=1,3. In dieser Mischung ist die Konzentration der einzelnen Oligomere (Mono-) ,Di-,Tri-,-,Glycosid) hängt weitgehend vom Verhältnis von Glucose zu Alkohol in der Reaktionsmischung ab. Der durchschnittliche Polymerisationsgrad (DP) ist ein wichtiges Merkmal im Hinblick auf die physikalische Chemie und Anwendungen von Alkylpolyglycosiden. In einer Gleichgewichtsverteilung korreliert der DP für eine gegebene Alkylkettenlänge gut mit grundlegenden Produkteigenschaften wie Polarität, Löslichkeit usw. Im Prinzip kann diese Oligomerverteilung von PJFlory zur Beschreibung der Oligomerverteilung von Produkten basierend auf beschrieben werden polyfunktionelle Monomere können auch auf Alkylpolyglucoside angewendet werden. Diese modifizierte Version der Flory-Verteilung beschreibt Alkylpolyglycoside als eine Mischung statistisch verteilter Oligomere.
Der Gehalt an einzelnen Spezies im Oligomergemisch nimmt mit zunehmendem Polymerisationsgrad ab. Die mit diesem mathematischen Modell ermittelte Oligomerverteilung stimmt gut mit den Analyseergebnissen überein (siehe Kapitel 3). Vereinfacht ausgedrückt kann der durchschnittliche Polymerisationsgrad (DP) von Alkylpolyglycosidmischungen aus dem Molprozentwert pi der jeweiligen oligomeren Spezies „i“ in der Glycosidmischung berechnet werden (Abbildung 2).
Zeitpunkt der Veröffentlichung: 28. September 2020